Lateinische Texte zur Mettener Lokalgeschichte

Nova et vetera
von den Mettener Glocken.

vor der Säkularisation 1811 1853/1879 1917 1942 1948

Der christlichen Symbolik ist eine Kirche nicht ein toter Bau aus Stein und Holz, sondern ein Organismus, der teilhat am Leben der durch sie versinnbildeten Gemeinschaft der Gläubigen und damit am Leben des mystischen Leibes Christi. Das Herz dieses symbolhaften Organismus ist der Altar, und eine Kirche lebt, solange auf diesem Altar das eucharistische Opfer dargebracht wird. Aber die Kirche verlangt auch ein Organ, um die Gläubigen zu Opferfeier und Gotteslob in sich hineinzurufen, um andererseits der Welt draußen auch Kunde davon zu geben, und dieses Organ, die symbolhafte Zunge der Kirche, sind die Glocken. Wegen ihrer Verbindung mit dem symbolhaften Leib Christi und ihres damit zusammenhängenden Berufes werden sie deshalb auch feierlich geweiht, wie die Kirche und der Altar unter Anwendung von heiligen Salbungen konsekriert. Im glaubensstarken Mittelalter wäre es darum niemand eingefallen, eine Kirche ihrer Glocken zu berauben; es wäre vor diesem Sakrileg zurückgeschreckt wie ein feinfühliger Mensch, dem man zumutete, jemanden die Zunge auszureißen. Erst dem aufgeklärten, weltlich gewordenen Staat fiel es ein, sich an den Glocken zu vergreifen. Der Glockenraub im Zug der Säkularisation 1803 gab auch Anlaß zur ersten ausführlicheren Kunde von den alten Mettener Glocken.

Das Geläute der Mettener Stiftskirche bestand damals aus 7 Glocken: auf dem Nordturm die "große oder Salve-Glocke"; kurz vorher von Abt Lambert Kraus angeschafft, und das sogenannte "Loretto-Glöckel"; auf dem Südturm 5 Glocken, deren Gewicht der Glockengießer Spannagel auf 14, 9, 6, 2, 1 Zentner schätzte (viel zu niedrig!). Bei einer Lokalversteigerung am 20. 4. 1804 wurden ausgeboten die "Große" und die drei kleineren des Südturms. Doch scheint dieser Handel nicht ratifiziert worden zu sein, denn am 16. August wurde in München das Glockenmetall der säkularisierten Klöster im Ganzen versteigert. Den Zuschlag erhielt der kurfürstliche Hofgerichtsadvokat Schön; er bestellte zu seinem Mandanten den Stück- und Glockengießer Nik. Regnault, der Anfangs September mit der Abnahme der Glocken in Bayern begann. Nach Metten kam er in der zweiten Hälfte des Oktober und ließ die von einer kurfürstlichen Kommission auserwählten Glocken einfach vom Turm herunterwerfen. Es waren die zwei größten, deren Gewicht hier amtlich mit 54 und 23 Zentner angegeben wurden, weiter die 4. vom Südturm (1,68 Ztr.) und eine Glocke (1,63 Ztr.) aus dem "Pfarrkirchl auf dem Freudhof". Das Loretto-Glöckel ließ Regnault auf Bitten der Pfarrgemeinde versteigern; erworben wurde es um 68 fl. vom Gastwirt Peter Penz, der es um 22 fl. an seine Mitbürger weitergab.

Ein Inventar vom 8.7. 1811 könnte demnach noch folgende Glocken feststellen (die Daten sind ergänzt nach P. Ildefons Poll, Bayerwald 1911, 7ff).

1. Die Michaels- oder Zwölferglocke, Gewicht 12 Ztr., kein Bild;
Inschrift: Nos locet in caelis / Tutella Sacri Michaelis MCCCXIX.

2. Die "Speiseglocke" (so genannt weil sie bei Versehgängen geläutet wurde), Gewicht 6 Ztr., kein Bild;
Inschrift: In honorem Sanctorum Martyrum Joannis et Pauli.

3. Die Sterbeglocke, Gewicht 1 Ztr.; Bilder: der gekreuzigte Heiland, Muttergottes von Altötting, St. Michael und Stiftswappen;
Inschrift auf dem oberen Kranz: Joannes Nablas D. G. Abbas huius loci MDCXVII,
auf dem unteren Kranz: In Gottes Lob und Ehr geher ich / Georg Lehner Burger in Straubing hat gossen mich 1617.

4. Das Loretto-Glöcklein (Wetterglocke). Gewicht 1 Ztr., "ein sehr wertvolles und prächtiges Stück";
Bilder: S. Michael, SS. Johannes et Paulus, Mutter Gottes über dem von Engeln getragenen Haus von Loretto, S. Donatus, der gekreuzigte Heiland, S. P. Benedictus, das persönliche Wappen des Abtes Lambert Kraus;
am unteren Rand, den Bildern entsprechend, die Namen der Heiligen und Orate pro nobis;
am oberen Rand: Mich hat gegossen Johann Florito in Stravwing 1773.

Dieses Geläute wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts wieder vervollständigt. 1853 stiftete die Gastwirtswitwe Maria Ernst eine Marienglocke; sie wurde gegossen von Xaver Gugg in Straubing, Gewicht 20 Ztr., Bild: Mutter Gottes und Papst Gregor der Große. 1879 wurde die alte Salve-Glocke wieder zum Leben erweckt durch eine Stiftung der Brüder Joseph und Franz Strasser von Metten. Gegossen wurde sie in Straubing von Max Gugg, Gewicht 48 Ztr., vorne trug sie das Bild des Gekreuzigten und des hl. Josef mit der Inschrift: BeatI IosephI gLorIae saCrata paCeM perennIter sIgnet VIVIs atqVe DefVnCtIs; die rückwärtige Inschrift verewigte die Stifter und die Weihe durch Abt Utto II. Diese Glocke klingt wohl in den Ohren der Altmettener am meisten nach. Sie läutete uns ja geradezu in die Seele hinein, wenn sie zur Vesper am Vorabend ein Pontifikalfest ankündigte oder mit ihrem schweren, dröhnenden Klang das Hinscheiden eines Paters meldete oder bei einer feierlichen Profeß den Gesang des Miserere über den unterm Bahrtuch liegenden Mönch begleitete. - Gelegentlich der Anschaffung dieser Glocke ließ Abt Utto Lang auch die alte Michaels- und Speiseglocke umgießen und mit Bildern zieren, die erste merkwürdigerweise mit einem Herz-Jesu- und einem Herz-Mariä-Bild, die letztere mit den Figuren der hl. Martyrer Johannes und Paulus.

Bis zum 1. Weltkrieg versahen nun die Glocken der Mettener Stiftskirche unangefochten ihren Dienst, Gottes Lob und Christi Frieden der Welt zu künden. Da glaubte im Frühjahr 1917 die deutsche Heeresleitung der Kirchenglocken für die Herstellung von Kanonen nicht mehr entraten zu können und erklärte alle für beschlagnahmt. Auf Grund von Sachverständigen-Gutachten wurden dann aber die Josefs-, Michaels- und Johannesglocke wegen ihres musikalischen Wertes zurückgestellt und die zwei kleineren Glocken wegen ihres künstlerischen und historischen Wertes befreit. Abgeliefert mußte also nur die Marienglocke werden; bis sie wirklich abgenommen wurde, wurde es Ende September 1918. Über ihr weiteres Schicksal hat man nichts mehr erfahren. Zum Ersatz wurde 1926 durch Pfarrer P. Anselm Wohlmuth eine bereits fertige Andreasglocke erworben: gegossen von Joh. Hahn in Landshut, Gewicht 30 Ztr., geschmückt mit dem Bild des Titelheiligen und dem Landshuter Helmenwappen. Das eigentliche Geläute umfaßte jetzt also 4 Glocken, deren Haupttöne c - es - f - b waren. Der zweite Weltkrieg brachte ihm den Untergang. Alle Bemühungen des Pfarrers P. Canisius Griebel, wenigstens eine der größeren Glocken zu retten, waren vergebens. Ende Februar 1942 mußten alle 4 Glocken, dazu die alte Nablas-Glocke von der Firma Streicher in Deggendorf abgenommen werden. In den ersten Märztagen wurden sie abtransportiert und landeten schließlich auf dem großen Glockenfriedhof in Hamburg. Ob sie wirklich eingeschmolzen oder gegen Devisen nach Spanien verkauft wurden, weiß man nicht; jedenfalls kehrte nach dem Krieg nur mehr die kleine Nablasglocke zurück, halb zerbrochen, aber gerade recht, um beim Guß der neuen Glocken in letzter Stunde das noch fehlende Metall zu liefern und dadurch die Kontinuität mit dem alten Geläute herzustellen. Die Abtei Metten aber mußte sich nun einige Jahre mit dem " Kinderstimmchen" des Lorettoglöckleins begnügen.

Da war es verständlich, wenn der Hochwürdigste Herr Abt bereits im Herbst 1945 dem Konvent den Vorschlag machte, ein neues, würdiges Geläute in Auftrag zu geben, nachdem das Glockenmetall von der Militärregierung zur Verteilung durch H. Domkapellmeister Schrems in Regensburg freigegeben war und die Geldmittel uns noch zur Verfügung standen. Im Frühjahr 1946 begannen die bindenden Verhandlungen mit der rühmlichst bekannten Kunstgießerei Rudolf Oberascher in München, wobei Herr Spitalmeister Leingärtner in Regensburg mit Rat und Tat zur Seite stand. Da an Stelle der zusammengebombten Gießerei erst eine neue Notwerkstätte aufgebaut werden mußte, war vor Herbst an den Guß nicht zu denken; immerhin hofften Optimisten das Neue Jahr 1947 bereits hochfestlich einläuten zu können, zumal die zwei neuen eisernen Glockenstühle auf der Werft in Deggendorf schon bereitstanden. Doch jetzt tauchten die Schwierigkeiten auf und wurden immer mehr. Die ersten Pläne mußten wegen der Turmverhältnisse aufgegeben werden, die Einigung über die neuen Pläne erfolgte natürlich auch nicht über Nacht. Dann verlangte der Gießer vom Kloster die Bereitstellung aller zum Guß nötigen Hilfsmaterialien, als da sind: Gerüst-, Schal- und Brennholz, Holzkohlen, Werg, Talg, Modellierwachs etc., lauter Dinge, die für uns, die wir bei der Notwendigkeit täglich 600 Leute und mehr zu verköstigen, nicht an die üblichen Kompensationsgeschäfte denken konnten, nur mit großer Mühe und in Absätzen beizubringen waren. Unterdessen übernahm R. Oberascher leichter zu erledigende Aufträge, die unser großes Werk wieder hinausschoben, abgesehen davon, daß jede Arbeit langsamer fortschreitet, wenn nur ein einziger Fachmann mit ein paar Hilfsarbeitern daran tätig sein kann. So verging das Jahr 1947. Wir wurden vertröstet auf Fronleichnam, auf Michaeli 1948. Inzwischen brach die Währungsreform herein mit der Schwierigkeit der Arbeiterentlohnung. Doch diese nahm schließlich Herr Oberascher auf sich, da wir in Metten durch die notwendigen Instandsetzungsarbeiten bis zur Grenze beansprucht waren. Und so standen auf einmal doch Ende September die drei mittleren Glocken fertig da und anfangs November folgten die große und die kleinste. Der Guß selbst war mit Gottes Hilfe ohne weiteren Zwischenfall gelungen. Nur die große Glocke war einen halben Ton zu hoch geworden (vielleicht infolge des künstlerischen Schmuckes)! Sollte man sie nochmal umgießen? Hr. Domkapellmeister Berberich in München, der in Gegenwart von R. P. Canisius und später nochmal des Hochwst. Herrn Abtes die Glocken genau prüfte, erklärte die Abstimmung des Geläutes zwar als ungewöhnlich, aber klanglich hervorragend; es sei einmal etwas Neues und Apartes, das man unter allen Umständen behalten solle. Seinem Gutachten folgend entschied sich dann Hochwst. Herr Abt für die Abnahme des fertigen Geläutes. Hr. Spitalmeister Leingärtner erklärte sich allerdings mit seinen Bedenken erst völlig besiegt, als er am 15. Januar gelegentlich der feierlichen Profeß des fr. Gregor die Harmonie des Gesamtgeläutes bewundern konnte.

Es folgt gleich die genaue Beschreibung der 5 Glocken:

  •   Höhe Durchm. Gewicht Ton
    I. S. Michael: 160 cm 168 cm 59,1 Ztr. H
    II. Christkönig: 140 cm 142 cm 31,0 Ztr. cis
    III. S. Maria: 118 cm 125 cm 21,6 Ztr. dis
    IV. B. Utto: 105 cm 111 cm 14,8 Ztr. eis
    V. S. Joseph: 85 cm 92 cm 8,1 Ztr. gis

    Die künstlerische Gestaltung der Glocken - wir wollten ihnen auch ein schönes Gewand geben, weil sie ja nicht nur für uns Notnickel läuten, sondern Gott lobsingen und danken, dem Inspirator aller Künste! - verdanken wir unserm P. Clemens Gietl, der die zeichnerischen Entwürfe, und dem akademischen Bildhauer Hermann Leipold in München, der die plastischen Modelle schuf. Zum nachstehenden Register der Bilder und Inschriften bitten wir die Lichtdrucke zu vergleichen.

  • 1. St. Michaelsglocke

    Oben: Puttenfries (der Cäremoniar P. Clemens hat hier paarweise seine Pontifikalministranten fungieren lassen) -
    Schauseite: St. Michael; rechts und links die Inschrift:

    DEO SANCTO EXCELSO
    SUMMIQUE REGIS SIGNIFERO
    DIVO MICHAELI ARCHANGELO

    CAELESTIS MILITIAE PRINCIPI
    HUIUS SANCTUARII PATRONO
    AERE RESONET
    HONOR ET GLORIA
    ANNO MCCCXIV NATA
    MDCCCLXXIX REFUSA
    DIRIS BELLI TEMPORIBUS
    MCMXLII SUBLATA
    AD SANCTI MICHAELIS LAUDEM
    NOVO SPLENDORE RESURREXI
    SUB REGIMINE
    CORBINIANI HOFMEISTER
    ABBATIS METAMENSIS
    A. D. MCMXLVIII

    Rückseite: Wappen des Klosters und Abtes.

    Unten: PRINCEPS GLORIOSISSIME MICHAEL ARCHANGELE SEMPER PRECARE PRO NOBIS FILIUM DEI

     

    2. Christkönigsglocke

    Oben: O REX GLORIAE CHRISTE VENI CUM PACE. A. D. MCMXLVIII

    Mantel: Christusmonogramm im Lorbeerkranz, rundlaufend die Inschrift

    CHRISTUS CHRISTUS CHRISTUS
      VINCIT      REGNAT    IMPERAT

    Unten: CHRISTO REGI GLORIAE HANC CAMPANAM CONSECRAVIT CORBINIANUS HOFMEISTER ABBAS METAMENSIS

     

    3. Marienglocke

    Oben: NOS CUM PROLE PIA BENEDICAT VIRGO MARIA

    Schauseite: Maria mit dem göttlichen Kind

    Rückseite: AVE MARIA GRATIA PLENA DOMINUS TECUM BENEDICTA TU IN MULIERIBUS

    Unten: MATRI DEI GLORIOSAE HOC AES RESONARE JUBET PERPETUAS LAUDES CORBINIANUS ABBAS

     

    4. Uttoglocke

    Oben: Fries von Palmen und Lilien.

    Schauseite: Bild des sel. Utto, flankiert von dem Spruch auf dem Uttostab: QUOD DOMINUS PETRO PETRUS TIBI CONTULIT UTTO

    Unten: BEATO UTTONI AES ISTUD SACRATUM VOLUIT CORBINIANUS ABBAS

    Rückseite: Vision des sel. Einsiedlers Utto mit Schrift: UTTO PATER PIISSIME FILIOS TUOS RESPICE

     

    5. Josephsglocke

    Oben. SANCTE JOSEPH PATRONE MORIENTIUM ORA PRO NOBIS

    Schauseite: Tod des hl. Joseph; Rückseite: Brennende Lampe

    Unten: FILII DEI NUTRICIO HANC CAMPANAM DEDICAVIT CORBINIANUS ABBAS

    Was die Glocken für das religiöse Leben der ganzen Mettener Gemeinschaft bedeuten sollen, hat der Pfarrherr P. Canisius in seiner Predigt zur Glockenweihe lichtvoll dargelegt. "Die große Glocke verkündet uns durch St. Michael Christi Ruhm ... Ihr Klang soll immer neu wecken den Geist Christi, den Geist des Verstehens und Helfens in der Zusammenarbeit zwischen Kloster und Pfarrei, deren gemeinsamer Patron der Bannerträger Christi des Königs ist." Die Christkönigsglocke ruft "zum gemeinsamen Gottesdienst, der an Sonn- und Festtagen vom Hirten für die Herde dargebracht wird ... Ihr Klang sei ein stetes Loblied der in Liebe zu Christus geeinten Pfarrfamilie!" Auch die Marienglocke führt zu Christus; das dreimalige Ave-Läuten soll das öffentliche Leben wieder mit Glauben erfüllen und zum äußeren Bekenntnis dieses Glaubens mahnen. Die Uttoglocke mit ihrer Inschrift erinnert daran, daß die Gewalt des Abtes, alle obrigkeitliche Gewalt von Christus kommt; sie ruft die Kinder, die ja besonders unter Obrigkeiten stehen, zur täglichen Schulmesse. Und die Josephsglocke endlich, die Sterbe- und Armenseelenglocke, mahnt uns an den Augenblick, wo wir vor dem Richterstuhl Christi des Königs stehen werden. Das ganze Geläute aber ist ein Wohlklang: "Christus alles und in allem!" - "ein Wohlklang jedoch, der sich hier nicht auflöst, sondern hinweist in die Ewigkeit ... zu dem, der allein letzte Vollendung, letzte Lösung aller Fragen ist, Christus der Herr."

    Da man in der Tagespresse der letzten Monate manche Äußerungen gegen neue Glocken und Orgeln lesen konnte, möchte der Verfasser doch zum Schluß noch einen schüchternen Versuch zu unserer Rechtfertigung machen, soweit sie bei unseren Lesern etwa notwendig sein sollte. Solche Worte haben sicher ihre Berechtigung, sind aber auch wie jede Zweckäußerung einseitig und verabsolutierend. Ich glaube, daß unser katholisches Volk in Bayern, auch die Ausgebombten und Flüchtlinge, froh ist, wenn vorhandenes Glockenmetall zu Zungen des Friedens und nicht gleich wieder zu Werkzeugen des Krieges verarbeitet wird. Die Freudentränen der Arbeiter und armen Leute einer oberpfälzischen Industriestadt, mit denen sie ihre neuen Glocken begrüßten, zeigen doch, daß sie trotz aller materiellen Not die Heilandsworte Matthaeus IV, 4 und Johannes XII, 4ff gläubig bejahen. Übrigens wollen wir ja die Schuldenlast für die neuen Glocken, die infolge der Währungsreform uns wohl noch einige Jahre drücken wird, auch nicht auf fremde Schultern abwälzen. Der Schriftleiter von "Alt und Jung Metten" hat mir ausdrücklich das Betteln verboten. Die Zeiten, wo jemand Glocken gestiftet hat, sind vorbei; die den guten Willen hätten, haben kein Geld; denen die Geld haben, fehlt es am guten Willen. Sollte aber trotz dieser Tatsache und trotz des Verbotes des Schriftleiters doch der eine oder andere Altmettener glauben, ein Scherflein für die neuen Glocken beisteuern zu sollen, so mögen diese selbst es ihm danken und ihm auf den Wellen ihres Klanges zutragen ein herzliches Vergelts Gott!

    P.Alfons M.Zimmermann.

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