1 Sprache
1.1 Wortschatz
Die Schüler nutzen die eingeübten Lerntechniken für eine stetige Erweiterung und Festigung des Grundvokabulars. Indem sie in kleinen Übungen Wortfelder, Sachgruppen und Wortfamilien zusammenstellen und auf Prinzipien der Wortbildung und der Lautlehre achten, gewinnen sie ein größeres Verständnis der Zusammenhänge innerhalb des lateinischen Wortschatzes. So können sie auch Wortbedeutungen für eine treffende Ubersetzung leichter finden und auswählen (-> DS).
Erweiterung des Grundvokabulars ca. 700 Wörter und Wendungen |
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Prinzipien der Wortbildung und der Lautlehre | |
- Wortbildung (wichtige Präfixe und Suffixe und ihre Bedeutung, einfache und zusammengesetzte Verben) | Erkennen von Bildungselementen (->
D5: Möglichkeiten der Wortbildung, Fs) |
- Lautgesetze (Ablaut, Vokalabschwächung, Kontraktion, Assimilation u.a.) - . | Unterscheiden von Homographen (z.B. regi) |
Wortfelder und Sachgruppen, Wortfamilien | Zusammenstellen (-> D6) und Ergänzen |
Lehn- und Fremdwörter | Erkennen von Zusammenhängen (-> D) |
1.2 Formenlehre
Durch intensive Ubersetzungsarbeit und abwechslungsreiche Übungen werden die Schüler sicherer im Umgang mit den Deklinationen. Schritt für Schritt lernen sie nun auch das vollständige System der Konjugationen kennen und prägen sich wichtige Verben mit ihren Stammformen ein. So erwerben sie sich eine tragfähige Grundlage für die Arbeit mit lateinischen Texten.
weitere Grundbegriffe der Formenlehre
Passiv, Komparativ u.a.
Konjugationen
i-Konjugation (audire, aperire, haurire, reperire, venire)
konsonantische Konjugation (petere, ponere, scribere, tangere, agere)
kurzvokalische Konjugation (cupere, aspicere, parere, facere)
Stammformen der wichtigsten "unregelmäßigen" Verben
a-Konjugation (iuvare, Komposita von stare und dare)
e-Konjugation (ridere, pendere, movere)
Komposita von esse
ire und Komposita
alle Tempora und Modi im Passiv (-> D6: Aktiv/Passiv)
Nominalformen
Infinitiv Futur Aktiv, alle Infinitive im Passiv
Partizip Perfekt und Futur
Steigerung der Adjektive
Bildung und Steigerung der Adverbien
Pronomina
Demonstrativpronomen (ille, iste, ipse, is, idem), Interrogativpronomen (quis,
qui) Relativ
pronomen
(qui), Indefinitpronomen (aliquis, aliqui, quidam, nemo, nihil)Pronominaladjektive
(alias, alter)Zahlwörter
Bildungsprinzipien; Grundzahlen, Ordnungszahlen; Zahlzeichen
1.3 Satzlehre
Die Schüler lernen weitere Füllungsarten der einzelnen Satzglieder kennen und erfahren, daß ein Wort oder eine Wortfolge mehrere Satzglieder vertreten kann. Sie begegnen Konstruktionen, deren Verständnis voraussetzt, daß sie den Satz gedanklich durchdringen und einen Sinnbezug zwischen den angesprochenen Sachverhalten herstellen. Allmählich können sie die ihnen bisher bekannten syntaktischen Begriffe selbständig anwenden, indem sie wesentliche syntaktische Erscheinungen benennen und den Aulbau einfacher Sätze beschreiben. Außerdem sollen die Schüler erkennen, welche Bedeutung die Satzverknüpfungen für den gedanklichen Aufbau eines Textes haben (-> D, Fs).
syntaktische Grundbegriffe (-> D)
prädikativ/adverbialJattributiv, zusammengesetzter Satz,
Satzreihe/Satzgefüge
Satzmodell | |
Satzglied(teil): | Füllungsarten: |
Prädikat | Prädikatsnomen mit Kopula (magni ingenii est, amico laudi est, bono animo est) |
Subjekt | AcI; Relativsatz |
Objekt | Infinitiv, AcI; Relativsatz |
Adverbiale | Adverb (feliciter); Nomina
in bestimmten casus obliqui (magna diligentia curare, fame
interire; Romae, domum) semantische Funktionen: lokal, temporal, modal, kausal |
Attribut | Nomina im Genitiv (iterpaucorum dierum, amor matris, copia frumenti, nomen libertatis) und Ablativ (vir magna audacia); Relativsatz |
Kasusfunktionen
gen. partitivus, qualitatis, subiectivus/obiectivus; dat. finalis; Akk.
der Richtung; abL causae, loci, modi, qualitatis, separativus u.a.
weitere Funktionswörter
Partikel (z.B. parum, nimis)
Vollverben
Satzbaupläne (auch Verben mit vom Deutschen abweichender Rektion, z.B. adiuvare,
favere, praeesse, carere; docere, putare; Verben mit AcI)
Adjektive
Satzbaupläne (victoria laetus; omnium optimus; auch Adjektive mit vom
Deutschen abweichender Rektion)
satzwertige Konstruktionen
Infinitiv (als Objekt); AcI (als Subjekt, Objekt); participium coniunctum (als
Attribut; vorzeitig, nachzeitig)
Nebensätze
abhängiger Begehrsatz (als Objekt; optare ne, timere ne); Adverbialsätze
(dum, postquam, priusquam, antequam, cum relativum; ut, ut non; ne, quo); Relativsatz
(als Subjekt, Objekt, Attribut; qui)
Satzarten
Begehrsatz (Prohibitiv)
Tempusgebrauch
Präsens; Imperfekt/Perfekt als Erzähltempora; Plusquamperfekt; Futur I/II
Satzverknüpfung
Konjunktionen
Wortstellung
gemeinsames Subjekt
Satzanalyse
einfache Sätze
Sprachenvergleich (-> D)
z.B. abweichende Satzbaupläne (AcI; timere ne), Tempusgebrauch in
erzählenden Texten
Hinweise zur Ubersetzung: Ausdrucksmöglichkeiten im Deutschen (->
DS)
z.B. habere "halten für", Passiv (mutor, terreor, laudor), Superlativ
als Elativ, pulchrius "(all)zu/ziemlich/recht schön", participium
coniunctum als Adverbiale ("als", "weil"), amore
motus "aus Liebe"
Übersetzung zusammenhängender lateinischer Lesestücke | Auswählen des passenden deutschen Ausdrucks aus mehreren Möglichkeiten (-> D6: Wortbedeutung) |
Erschließung lateinischer Texte nach Leitfragen; inhaltliche Zusammenfassung (-> D, Fs) | Beantworten von Fragen zum Text; Gliedern; Finden einer passenden Uberschrift; Nach erzählen des Inhalts mit eigenen Worten; Stellung nehmen zum Verhalten der Figuren (-> D6: Erzählen, Ausgestalten, Zusammenfassen); auch Zusammenstellen von Wortfeldern |
Bilden einfacher lateinischer Sätze | Ubersetzen deutscher Sätze ins Lateinische; Beantworten lateinischer Fragen zum Lesestück; Bilden sinnvoller Sätze aus einer Reihe vorgegebener lateinischer Wörter; Verwenden lateinischer Redewendungen im Unterrichtsgespräch; Verfassen und Spielen einfacher Dialoge und Szenen in lateinischer Sprache (-> MB: Verfassen und Vortragen von Texten) |
Merkmale von Fabel, Sage, Legende, Anekdote und anderen einfachen Formen (-> D6: epische Kleinformen) | Erfassen von Gleichnischarakter und Lehrhaftigkeit (-> K6, Ev6); Entdecken von Pointen; Beschreiben von Kontrastgestalten; Unterscheiden von historischem Kern und dichterischem Beiwerk (-> D6: Wirklichkeit und Dichtung, G6; -> W) |
privates und öffentliches Leben
(-> Ev6, G6) Rolle der Frau (-> FA), Stellung der Sklaven; Zeitrechnung und Kalender; Kult und Religion; Senat, Amter |
Klären wichtiger Begriffe wie pater, consul, pontifex; Vergleich mit den heutigen Verhältnissen |
Topographie des Mittelmeerraums Italien: Nachbarn Roms, Magna Graecia; Griechenland: Peloponnes, Attika; Karthago |
(-> Ek7: Italien, Südeuropa, Gr9: Landschaften, Inseln;-> EU: gemeinsame geschichtliche Grundlagen) |
Malerei und Plastik Kunstwerke der Etrusker; griechische Vasenmalerei (vor allem Personendarstellungen); Beispiele archaischer, klassischer und hellenistischer Plastik; Wandmalerei |
Betrachten der Darstellungen und Beschreiben wichtiger Merkmale (-> Gr, Ku6; -> MB) |
Mythen und Sagen Episoden zu Göttern und Heroen (z.B. Herkules); wichtige Sagenkreise (z.B. Troja); Gründungssage Roms; Geschichten aus frührömischer Zeit (z.B. die sieben Könige) |
Nacherzählen (-> D6: Stoffe der Weltliteratur, Gr9;-> EU: wesentliche Erscheinungsformen europäischer Kultur, MB); Anregung zu eigener Lektüre (-> D; -> FZ) |
Gestalten und Epochen antiker
Geschichte Personen, die ihre Zeit entscheidend prägten (z.B. Cato, Augustus, Perikles); römische Königszeit, Republik und Kaiserzeit; Athen und Sparta; Alexanderreich |
Nacherzählen; zeitliche
Einordnung (-> G6); Anregung zu eigener Lektüre (-> D; -> FZ) |
die Römer in Deutschland kulturelle und militärische Zeugnisse (z.B. Neumagen, Köln, Trier) |
(-> G6; -> EU: das gemeinsame kulturelle Erbe, U: Denkmalschutz) |
Redewendungen und Sentenzen weitere geeignete Beispiele |
Auswendiglernen; Vergleich mit deutschen Sprichwörtern (-> D; -> W: antikes Gedankengut) |