Jahrgangsstufe 8 (4)
Texte und Autoren für die Übergangslektüre geeignete antike, mittelalterliche oder humanistische TexteNepos
eine vita, z.B. Alcibiades, Hannibal, Themistocles
Biographie der Autoren
Heranziehen der Lebens- und Zeitumstände zum Verständnis der Texte und der
Aussageabsicht
Die Schüler prägen sich zunächst anhand des Lehrbuchs weitere Wörter aus dem Grundvokabular ein. Bei der anschließenden ersten Beschäftigung mit Originaltexten werden sie dazu angeleitet, ihre Kenntnisse durch lektürebegleitende Wortschatzarbeit zu erweitern. Mit Hilfe einer Wortkunde wiederholen sie bisher Gelerntes. Außerdem sollen sie besonders auf die Bedeutung des Lateinischen für den europäischen Kulturwortschatz aufmerksam werden (-> EU).
Erweiterung des Grundvokabulars ca. 400 Wörter und Wendungen
Wiederholung des Grundvokabulars nach wortkundlichen Prinzipien | Wiederholen mit Hilfe einer Wortkunde |
lektürebegleitende Wortschatzerweiterung | Anlegen und kontinuierliches Führen eines Vokabelheftes |
Kulturwortschatz | Zurückführen von Wörtern wie z.B. Nation, Computer auf ihre lateinischen Wurzeln (-> D, mFs; -> EU) |
Einführung in die Arbeit mit einer Wortkunde | Kennenlernen des Aufbaus, z.B. nach Wortfamilien oder Wortfeldern und Sachgruppen; Üben der sachgemäßen Benützung |
1.2 Formenlehre
Die Schüler erlernen die Stammformen weiterer Verben und als wichtige Besonderheit der lateinischen Sprache das Gerundiv. Gegen Mitte der Jahrgangsstufe sollen sie alle Erscheinungen der Formenlehre in einem lateinischen Satz erkennen und ihnen im Kontext die richtige Funktion zuschreiben können.
1.3 Satzlehre
Die Schüler lernen als weitere Füllungsart der Satzglieder mit dem Gerundiv eine satzwertige Konstruktion kennen, deren Bau und Verwendungsweise ihnen erhöhtes Verständnis für syntaktische Zusammenhänge abverlangen. Bei der zusammenfassenden Behandlung lektürerelevanter Bereiche der Satzlehre (Adverbiale, satzwertige Konstruktionen, Tempora und Modi im Hauptsatz) sollen sie die Sicherheit im Umgang mit schwierigen syntaktischen Strukturen gewinnen, die für die nun einsetzende Arbeit mit Originaltexten unerläßlich ist.
syntaktische Grundbegriffe (-> D)
innere Abhängigkeit
Satzmodell | |
Satzglied(teil): | Füllungsarten: |
Prädikat | Prädikatsnomen mit Kopula (laudandus est) |
Subjekt | abhängiger Aussagesatz |
Objekt | AcP; abhängiger Aussagesatz |
Adverbiale | Supin |
Attribut | Gerundiv |
Kasusfunktionen
dat. auctoris u.a.
weitere Funktionswörter
Partikel (z.B. quippe, praesertim)
Vollverben
Satzbaupläne (interest, opus est; libros legendos mittere)
Adjektive
Satzbaupläne (mit satzwertigen Konstruktionen und Nebensätzen, z.B. dignus
qui laudetur)
satzwertige Konstruktionen
Gerundiv (als Prädikatsnomen, Attribut); AcP (als Objekt)
Nebensätze
abhängiger Aussagesatz (als Subjekt, Objekt), abhängiger Begehrsatz (als
Objekt; quominus);
Adverbialsätze (weitere temporale, modale, komparative und konzessive
Subjunktionen); Relativsatz (quicumque, quisquis; qualis; mit Konjunktiv;
sog. Verschränkung)
Satzarten
Aussagesatz (sog. Realis, Potentialis); Fragesatz (Deliberativ)
Tempusgebrauch
praesens historicum, infinitivus historicus
indirekte Rede (in Grundzügen)
Satzverknüpfung
satzverknüpfende Subjunktionen (sin autem, quodsi)
Wortstellung
Stellung des Bezugswortes im Relativsatz
Satzanalyse
zusammengesetzte Sätze
Sprachenvergleich (-> D, Fs)
z.B. abweichende Satzbaupläne (AcP), sog. Realis, Regelsystem der indirekten
Rede
Hinweise zur Übersetzung: Ausdrucksmöglichkeiten im Deutschen (->
DS)
z.B. contingit ut "glücklicherweise", Gerundiv als
Substantiv/Nebensatz/Infinitiv, konjunktivische Relativsätze als Adverbiale,
sog. relative Verschränkung als Präpositionalausdruck/Satzadverb/Parenthese
Übersetzung lateinischer Texte | Paraphrasieren; Erarbeiten und Vergleichen verschiedener Übersetzungsmöglichkeiten; Erfassen des Bedeutungsumfangs spezifisch lateinischer Begriffe wie virtus, consilium, ratio |
inhaltliche und formale Texterschließung (-> D, Fs) | Analysieren eines Textes nach verschiedenen Gesichtspunkten; Anlegen und Führen eines Sachheftes |
einfache stilistische Erscheinungen (-> D, Fs) Alliteration, Anapher u.a. | Erkennen von Stilmitteln und ihrer Funktion |
Merkmale von Rede, Brief, Dialog . | Herausarbeiten einiger Elemente von Form und Aufbau (-> D, Fs) |
die antike Gattung Biographie (->
Gr) Gestaltung und Aufbauprinzipien einer vita; geschlossene Form; Rahmenkomposition; dramatische Elemente |
Beschreiben des Aufbaus; Entdecken von Wendepunkten im Leben einer Person; Sammeln von Begriffen, die menschliche Verhaltensweisen und Motive bezeichnen (-> W); Versuche, das Verhalten eines Menschen zu erklären und zu werten; Erschließen von Meinung und Intention des Verfassers; Diskussion über die Bedeutung der historischen Gestalten für die Gegenwart; ggf. Vergleich mit anderen Quellen |
3 Antike Kultur und ihr Fortleben (Schwerpunkte)
Die Schüler erweitern ihr Wissen über die republikanische Staatsordnung und werden mit dem Verhalten ehrgeiziger Politiker konfrontiert. Altersgerecht dargestellte Grundfragen der Philosophie sowie antike und christliche Wertvorstellungen fordern zur Stellungnahme auf und bieten den Jugendlichen Anregungen für die Orientierung im eigenen Leben. Zugleich wird ihnen die Bedeutung der griechischen Geisteswelt für die römische Literatur vor Augen geführt; auch im römischen Bildungswesen läßt sich der Einfluß der Griechen beobachten. Anhand ausgewählter Texte und Abbildungen erfahren die Schüler darüber hinaus, wie vielfältig die antike Kultur durch die Jahrhunderte weiterlebt.
Bildung und Erziehung privater Charakter des Schulwesens; Elementarschule, Literaturunterricht, Rednerausbildung; Adaption griechischer Vorstellungen; Übernahme des Alphabets (-> Gr) |
Sammeln wichtiger Informationen; Vergleich mit den heutigen Verhältnissen |
staatliche Einrichtungen und Ämterlaufbahn Senat und Volksversammlungen (-> P); cursus honorum; Gesetzgebung (z.B. Zwölftafelgesetz) . |
Beschreiben der staatlichen Ordnung zur Zeit der Republik (-> G); Erläutern der Bedingungen für eine politische Karriere (militärische Erfolge, forensische Rhetorik) |
römische Wertbegriffe (->
W) Begriffe zur Bezeichnung menschlicher Verhaltensweisen und Grundhaltungen; Übertragung griechischer Begriffe ins Lateinische (-> Gr) |
Klären von Begriffen wie fides, humanitas, iustitia, philosophia/sapientia |
Gedanken der Stoa und des Epikur
(-> W) einfache philosophische Fragestellungen; Gestalten, die philosophische Haltungen verdeutlichen; dazu Gedanken der Vorsokratiker (-> Gr10, Nw) und christlicher Schriftsteller (-> K, Ev) |
Erklären und Verdeutlichen der Vorstellungen; persönliche Stellungnahme |
das Weiterleben antiker Kultur und lateinischer Sprache in Mittelalter und Humanismus | (-> EU: das gemeinsame kulturelle Erbe, MB) |
kunstgeschichtliche Zeugnisse (-> Ku); literarische Motive (-> D); Latein als Amts-, Kirchen- und Gelehrtensprache (-> mFs, Nw) | Bildbetrachtung und -vergleich |